Schwingst auch du gerne mal selbst den Kochlöffel? Frisch zubereitete Gerichte schmecken einfach am besten. Doch für das gewisse Etwas darf eines nicht fehlen: frische Kräuter. Ob Basilikum, Petersilie, Dill oder Oregano – erst durch Aromen aus dem Kräutergarten kommt die Würze in die Suppe.
Doch jede Woche neue Kräutertöpfe zu kaufen, geht ins Geld und im Winter kannst du zwar deinen Balkon weiterhin nutzen aber der Kräutergarten hat draußen auch keine Chance. Wie wäre es also mit einem eigens angelegten Kräutergarten in der Küche? So kannst du dir frei nach Belieben frische Blätter und Stängel deiner Lieblingspflanzen pflücken. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du deine Kräuter selbst züchtest und in der Küche nachhaltig gärtnerst.
Ein guter Stellplatz für deine Pflänzchen bietet vorzugsweise wenig Zugluft und eine gute Portion Licht. Für deine Kräuter ist das richtige Licht nämlich Nahrung – mindestens sechs Stunden Tageslicht lässt sie wachsen und erblühen. Wenn du Setzlinge in deinem Küchen-Kräutergarten zuhause keimen lassen möchtest, sollte die Raumtemperatur im Optimalfall etwa 20 Grad betragen. Doch beachte, dass die optimale Temperatur von Pflanze zu Pflanze variiert. Auf der Rückseite deines Samentütchens findest du hierzu ausführliche Informationen. Da sind wir auch schon beim nächsten Thema …
Hast du dich schon mal gefragt, warum die gezüchteten Kräuter aus dem Supermarkt bereits nach wenigen Tagen die Köpfe hängen lassen? Die Pflanzen werden überzüchtet, sodass sie schneller wachsen. Nimmst du solche Kräuter aus ihrem viel zu kleinen Topf, kannst du sehen, dass die Wurzeln kaum Bewegungsfreiheit haben. Falls du jetzt an die langsam eingehenden Petersilien- oder Basilikumpflanzen in der Küche denken musst, kein Grund zur Sorge: Solange sie noch nicht reif für den Biomüll sind, kannst du sie noch umtopfen. Suche dir einige gutaussehende Stängel aus, ziehe die Wurzeln vorsichtig auseinander und pflanze sie in einen größeren Topf mit frischer Erde, um deinem Kräutergarten in der Küche auf die Sprünge zu helfen. Angießen nicht vergessen.
Gerade Basilikum und Rosmarin sind in der Anzucht nicht ganz so pflegeleicht. Daher lohnt es sich hier besonders, auf Jungpflanzen aus dem Baumarkt oder auf Kräutertöpfe aus dem Supermarkt für deinen Kräutergarten in der Küche zurückzugreifen. Folgendes solltest du beim nachhaltigen Gärtnern jedoch beachten:
🌿 Basilikum benötigt überwiegend helles Licht und warme Temperaturen.
🌿 Da Rosmarinsamen ungleichmäßig keimen können, ist es für den Anfang leichter, Setzlinge zu kaufen. Die Erde sollte gut entwässert sein, darf aber nicht vollständig austrocknen.
#1 Was musst du kaufen? Samen und Anzucht- oder Kräutererde bekommst du ganzjährig im Garten- oder Baumarkt. Achte bei der Erde für deinen Küchen-Kräutergarten darauf, dass sie wasserdurchlässig ist, sodass keine Staunässe entstehen kann. Je nachdem, welche Kräuter du anpflanzen möchtest, mischst du am besten etwas Sand hinzu, um erfolgreich nachhaltig zu gärtnern.
#2 Aussaat Samen leicht in die feuchte Erde drücken und alle 2–3 Tage mit einer Sprühflasche bewässern.
#3 Umtopfen Nach etwa zwei Wochen zeigt sich das erste Blattpaar – der richtige Zeitpunkt fürs Umpflanzen ist gekommen. Stürze das kleine Pflänzchen deines Küchen-Kräutergartens vorsichtig und setze es mit frischer Erde in einen größeren Topf.
#4 Ernte Nach einigen Wochen können die ersten Blätter geerntet werden. Wenn du anstatt einzelner Blätter die Köpfe der Kräuter pflückst, hast du länger und mehr von deinen Lieblingskräutern. Denn so können mehrere Triebe gebildet werden.
Für die Anzucht neuer Kräuterpflanzen sind vor allem folgende Sorten geeignet:
🌿 Eines der pflegeleichtesten Küchenkräuter, das deinem Gericht Würze gibt, ist Kresse. Schon als Kind hat der ein oder andere Kresse gerne gepflanzt, denn für die Pflanze benötigt man keine Erde. Die Samen können ganz einfach in ein feuchtes Küchenpapier gelegt werden.
🌿 Falls du ein Neuling in der Kräuteraussaat bist, ist Dill perfekt für dich. Lecker für jede Art von Salat, kann Dill schon bei 15 Grad wachsen und benötigt nicht viel Licht.
🌿 Petersilie verlangt zwar acht Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag, ist aber leicht in der Anzucht. Hier eignet sich die Fensterbank in der Küche hervorragend.
🌿 Schnittlauch benötigt helles Licht und kühle Temperaturen. Auch hier ist die Fensterbank in der Küche eine hervorragende Wahl.
🌿 Salbei mag es trocken. Achte auch darauf, spindelförmige Äste zurückzuschneiden.
🌿 Oregano und Thymian sind Pflanzen, die lieber etwas Sand in der Erde haben. Der Boden sollte locker und gut entwässert sein. Circa sechs bis acht Stunden partielles bis volles Sonnenlicht am Tag sollten sie in deinem Küchen-Kräutergarten zum Wachsen bringen.
Ein paar Wochen nach der Pflanzung empfiehlt es sich, die Kräuter zu düngen. Hierzu verwendest du vorzugsweise einen organischen Dünger oder diverse Küchenabfälle wie getrockneten Kaffeesatz oder Eierschalen.
Während es mediterrane Kräutersorten wie Rosmarin und Thymian gerne etwas trockener haben, gilt bei den meisten Kräutern die Faustregel: gießen, sobald die obere Schicht Erde angetrocknet ist. Gieße deinen Küchen-Kräutergarten immer in regelmäßigen Abständen und vermeide dabei Staunässe – dafür solltest du einfach ein Auge auf den Untertopf haben, in dem sich überflüssiges Wasser ansammeln kann. Kippe dieses weg, damit die Wurzeln deiner Lieblingskräuter nicht ertränkt werden und schimmeln.
Und jetzt bist du dran: Bring nachhaltige Würze in deine Küche mit einem eigenen Kräutergarten. Übrigens haben wir auch ein paar Tipps für dich parat, wie du Gemüse ohne Garten anbauen kannst. Schau doch mal rein...